XY: Interviews mit dem Spiele-Entwickler Junichi Masuda

In den letzten Tagen gab Junichi Masuda viele Interviews. Wir haben alle zusammengefasst.

Junichi Masuda
Junichi Masuda

Junichi Masuda reist zur Zeit rund um die Welt und hat in den letzten Tagen zahlreiche Interviews zu Pokémon X und Y gegeben. Vieles, was er darin über die Spiele sagt, ist bereits bekannt, zwischendurch verriet er aber auch einige neue Informationen:

Interview mit JeuxVideo

Das erste ausführliche Interview führte JeuxVideo.com mit Masuda und einem Grafik-Designer, Hironobu Yoshida.

Masuda erklärte als erstes den Titel der neuen Spiele. Der Titel solle zu den Themen der Spiele passen und X und Y stehe für verschiedene Denkweisen, welche sich manchmal überlappen, so Masuda. Zum mit Pokémon X und Y vollzogenen Übergang von 2D zu 3D erklärt Masuda, dass Game Freak 2D Spiele nach wie vor sehr schätze. Schon vor den beiden neuen Spielen hatte GameFreak allerdings auch mit 3D-Technik experimentier. Da man nun sowieso zum Nintendo 3DS wechseln musste, weil dieser weit mehr Leistung hat als sein Vorgänger, wollte man dann auch tatsächlich den 3D-Effekt dieser Konsole nutzen. Ebenso bietet das die Möglichkeiten mit der Kameraperspektive zu spielen, wie man auch in zahlreichen Trailern schon sieht, und man kann daher viel spektakulärere Kämpfe als bisher ausführen. Weiter erzählte Masuda, dass die Arbeit in 3D schwerer sei, da man auf mehr Details achten muss. In diesem Zusammenhang stellte JeuxVideo auch die Frage, wie man die Zielgruppe der Kinder ansprechen kann, obwohl die 3D-Technik für diese nicht empfohlen sei. Masuda erklärte dazu, dass die Spielwelt selbst, in der sich der Spieler die meiste Zeit bewegt, den 3D-Effekt ja nicht nutze. Dieser würde nur dann eingesetzt, wenn er auch etwas zum Spielerlebnis beiträgt - wie beispielsweise während der Kämpfe. Außerdem gäbe es natürlich die Möglichkeit den 3D-Effekt komplett zu deaktivieren, wenn man sich davon gestört fühle

Als nächstes wurde Masuda gefragt, wie lange man an dem Spiel gearbeitet hätte. Die Entwicklung habe direkt nach dem Erscheinen von Schwarz und Weiß, also vor drei Jahren, begonnen. Damit sei die Entwicklungszeit genauso lang wie für die vorherigen Spiele gewesen - da der Entwicklungsaufwand für Pokémon X und Y aber deutlich größer gewesen sei, hätte sich das Team laut Masuda deutlich vergrößert. Als eine der bedeutsamsten Neuerungen im Vergleich zu den Vorgängern nannte Masuda spontan PokéMonAmi. Da es dieses Mal 3D-Modelle für alle Pokémon gibt, wollte man dies dafür nutzen, dass die Spieler auch direkt mit ihren Pokémon interagieren könnten. Masuda denkt das viele Leute Pokémon gerne als Haustier hätten, wenn sie real wären, und so könne man sie nun auch füttern, mit ihnen spielen und sie streicheln.

Mega Turtok
Mega Turtok

Dass man diesmal neben den neuen Starterpokémon auch einen der Kanto-Starter bekommen kann, erklärte Masuda damit, dass diese zu den wenigen Pokémon gehörten, die eine Mega-Entwicklung besitzen. Um zu entscheiden, welche Pokémon eine solche Mega-Entwicklung bekommen, hätte man zum einen auf das Gleichgewicht im Kampfsystem geachtet und zum anderen darauf, welche Pokémon von einem solchen neuen Design profitieren würden. Grafik Designer Hironobu Yoshida ergänzte, dass es auch eine schwere Aufgabe für die Design-Abteilung gewsen ein und nicht jede Mega-Entwicklung, für die es Entwürfe gab, dann auch tatsächlich umgesetzt wurde.

Aufgrund dessen dass Pikachu Masudas Liebligspokémon ist und es international den selben Ruf (Pika Pika) hat, wird es das einzige Pokémon sein, welches in Pokémon X und Y seine "reale" Stimme bekommt.

Als französischsprachige Seite interessierte sich JeuxVideo natürlich auch dafür, warum diesmal ausgerechnet Frankreich als Inspiration für die neue Kalos-Region gedient hat. Mit dem Umstieg auf 3D wollte man diesmal Schönheit als Thema für diese Generation wählen, so Masuda. Und bei Schönheit wäre Frankreich nuneinmal das erste Land, das einem in den Sinn käme. Masuda verbrachte selbst einen Monat "Urlaub" in Frankreich und machte viele Bilder, die ihn inspirieren sollten.

Zum Abschluss ging es noch um die Zusatzsoftware Pokémon Bank. Der Anlass für deren Entwicklung sei der Umstand gewesen, dass Nintendo 3DS und Nintendo DS nicht miteinander kompatibel sind, man es den Spielern aber dennoch ermöglichen wollte ihre Pokémon von Schwarz und Weiß auf die neuen Editionen zu übertragen.Dafür sei dann ein solcher Cloud-Service die beste Lösung gewesen. Ausserdem bietet sie neue Speichermöglichkeiten (100 Boxen und damit bis zu 3000 Pokémon). Der Preis werde 500 Yen in Japan (und wohl 5€ in Europa) betragen, aber Masuda ist sicher, dass der Preis angenommen wird, immerhin legten die Spieler viel Wert auf ihre Pokémon. Weiterhin ist geplant das System auch für zukünftige Pokémon-Spiele zu nutzen.

Interview mit IGN

Ein weiteres Interview mit Junichi Masuda und Hironobu Yoshida führte Heidi Kempss von IGN.com. Da diese zuvor die Möglichkeit bekommen hatte, das Spiel ein wenig anzuspielen, sprach sie mit den beiden vor allem über ihre ersten Erfahrungen mit dem Spiel:

Diagonales Laufen

Eine kleine Neuerung in Pokémon X und Y ist, dass du von Anfang an die Möglichkeit haben wirst zu rennen, indem du den B-Knopf drückst. Du musst also nicht, wie in den bisherigen Spielen, warten bis du die Turbotreter bekommst. Junich Masuda begründet das damit, dass es diesmal ein neues Fortbewegungsmittel geben wird, das der Spieler stattdessen später im Spiel erhält: Die Rollschuhe, mit denen du dich noch schneller fortbewegen kannst. Aufgefallen ist Heidi Kempss außerdem, dass die Fortbewegung weiterhin auf dem pokémontypischen Gitternetz aus Quadtraten basiert - auch wenn es nun erstmals möglich ist, sich diagonal von einem Quadrat in das nächste zu bewegen.

Grafik-Designer Hironobu Yoshida erzählte dann ein wenig darüber, wie er immer wieder Ideen für neue Pokémon findet: Ein erster Ausgangspunkt sei dabei immer die Welt, in der die jeweilige Generation spielt, und die Frage, welche Art von Pokémon in diese Welt passen könnten. Eine andere Möglichkeit sei es neue Fähigkeiten oder Entwicklungsmethoden anzuschauen und dann zu überlegen, wie ein Pokémon aussehen könnte, dass diese nutzt.

Das Logo von Pokémon X und Y

Schließlich führte Junichi Masuda noch den Ursprung der Namen X und Y etwas näher aus. Diese basierten nämlich auf der X- und Y-Achse in der Geometrie, welche wiederum für zwei verschiedene Richtungen des Denkens stünden. Gleichzeitig würden die Spieler dadurch dazu angehalten den Punkt zu finden, an dem X und Y aufeinanderstoßen.

Interview mit polygon.com

Das nächste Interview gab Junichi Masuda der englischen Spieleseite polygon:

Der Protagonist und seine Freunde betreten den Nouvaria Wald
Der Protagonist und seine Freunde

Zunächst sprach er darin über eines der zentralen Themen von Pokémon X und Y: Bindungen. Dabei bezeieht er sich sowohl auf die Bindung zwischen Trainern und ihren Pokémon als auch auf die zwischen den Trainern untereinander. Um diese zu verdeutlichen bekommt der Protagonist sein erstes Pokémon diesmal auch nicht vom Pokémon-Professor der neuen Region, sondern von einem seiner Freunde. Diese Freunde werden dich dann auch auf deiner Reise durch Kalos begleiten.

Ein weiteres großes Thema in den neuen Editionen sei Entwicklungen, die Junichi Masuda für eines der charakteristischen Merkmale von Pokémon hält. In Pokémon X und Y hält mit den Mega-Entwicklungen eine neue Form von Entwicklungen Einzug. Dass diese im Gegensatz zu normalen Entwicklungen nur für die Dauer anhalten, erklärt er damit, dass die Mega-Formen sonst zu stark wären und das Kräftegleichgewicht im Spiel zerstören würden. Dies sei auch der Grund dafür, dass ein Pokémon seinen Mega-Stein tragen muss, um die Mega-Entwicklung vollziehen zu können. Denn so musst du dich als Spieler entscheiden, ob du deinem Pokémon für einen Kampf ein besonderes Item gibst oder aber die Stärke seiner Mega-Entwicklung nutzen willst. Umgekehrt kannst du auch nie sicher wissen, ob dein Gegner vor hat eine Mega-Entwicklung durchzuführen oder nicht. Eine weitere interessante Information ist, dass vorerst nur ausgewählte Pokémon der Generationen 1-5 Mega-Entwicklungen bekommen können, nicht jedoch die neuen Pokémon der 6. Generation.

Dafür bestätigte Junichi Masuda, dass Pokémon X und Y neben den neuen Pokémon auch alle alten Pokémon beinhalten werde. Ferner erklärte er, dass Professor Platan ein etwas anderer Pokémon-Professor sein wird. Er studiert die Mega-Entwicklungen und bittet andere Leute gerne um Gefallen. Außerdem wirst du später im Spielverlauf die Möglichkeit haben gegen ihn zu kämpfen.

Zum Abschluss gab es noch zwei Fragen zu möglichen weiteren Pokémon-Titeln: Ob die Pokémon-Reihe auf die Heimkonsolen, also aktuell die Wii U, umziehen werde und ob es ein neues Pokémon Snap geben werde. Ersteres verneinte Junichi Masuda, da das treffen, tauschen und kämpfen mit anderen Spielern ein wichtiger Bestandteil der Pokémon-Reihe sei - und dafür sind tragbare Konsolen nun einmal besser geeignet. Zu letzterem wollte er sich nicht definitiv äußern, sagte aber: Wenn es einen Nachfolger von geben sollte, muss dieser irgendetwas neues mitbringen und darf nicht einfach noch einmal das gleiche Spiel sein.

Weitere Interviews

Junich Masuda hat auch noch einer ganzen Reihe anderer Seiten und Magazine Interviews gegeben. Die Informationen darin decken sich allerdings überwiegend mit denen aus den obigen Interviews.

  • Interview mit nintendolife (englisch) - Besonders interessant ist hier die Frage nach Features, die es nicht Pokémon X und Y geschafft haben. In seiner Antwort sagt Junichi Masuda, dass er sich eine Maschine wünschen würde, die Pokémon-Rufe übersetzen kann. Diesmal hätte es leider nicht geklappt diese mit einzubauen, aber vielleicht würde sich ja in einem zukünftigen Spiel die Möglichkeit dazu bieten.
  • Interview mit PocketGamer (englisch) - Hierin betont Junichi Masuda, dass Pokémon X und Y so wie es ist bereits vollständig ist. Es soll also beispielsweise keine zusätzlichen kostenpflichtige DLCs (zusätzliche herunterladbare Inhalte) dazu geben. Außerdem hatte Vaugh Highfield von PocketGamer die Möglichkeit das Spiel selbst anzuspielen und hat einen kleinen Bericht dazu verfasst.
  • Interview mit eurogamer (portugisisch) - Auch in Pokémon X und Y wird es nur einen Speicherplatz pro Karte geben. Der Grund dafür sei die Größe eines einzelnen Spielstandes. Dafür deutet Junich Masuda an, dass es in Pokémon X und Y etas geben soll, dass das Finden von Shiny-Pokémon erleichtern soll.
  • Interview mit Gamesbeat (englisch) - Gefragt nach einen möglichen MMORPG-Ableger für Pokémon (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game), antwortet Junich Masuda, dass er die Meinungen der Fans dazu zwar höre, sich momentan aber noch unsicer sei, ob ein solches Spielkonzept wirklich zu Pokémon passen würde. Momentan halte er daher den derzeit gewählten Weg für den besten.
  • Interview mit gamesradar (englisch) - Junich Masuda erklärt hier den Grund dafür, dass es überall in Kalos Blumen zu sehen gibt: Zum einen wegen des Themas der neuen Editionen: Schönheit. Zum anderen werden aber auch andere Pokémon im hohen Gras zu finden sein abhängig davon, welche Farben die Blumen in dem jeweiligen Gebiet haben.
  • Interview mit DigitalSpy (englisch) - Gegenüber DigitalSpy erklärte Junich Masuda, dass man außerhalb der Kämpfe auf den 3D-Effekt verzichtet habe um die Landschaft dafür detailreicher gestalten zu können. Dadurch benötigt der 3DS aber mehr Leistung zum Berechnen der Bilder und kann damit nich noch zusätzlich den 3D-Effekt berechnen.
  • Interview mit Gamasutra (englisch) - Hier erklärt Junichi Masuda unter anderem das weltweit gleichzeitige Erscheinen von Pokémon X und Y. Der Grund dafür sei ganz einfach, dass sich informationen über das Internet inzwischen so schnell verbreiten, dass anderfalls Spieler außerhalb von Japan gar nicht mehr die Chance hätten, die Spiele selbst zu entdecken.
  • Interview mit Nintendo Dream (japanisch) - In diesem Interview kündigt Junichi masuda unter anderem einige äNderungen an der Spielmechanik an. Eine Zusammenfassung seiner Aussagen findest du hier.

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