Wie auch viele andere Wirtschaftsbereiche befindet sich die Spielebranche derzeit in einer Phase des Wandels. Alte Erfolgsmodelle sind nicht mehr ganz so erfolgreich, dafür gibt es zahlreiche neue Trends: Dazu gehören Online Gaming, Mobile Gaming und Social Gaming.
Doch wo werden nur mediale Hypes produziert und wo liegen die wirklichen wirtschaftlichen Potentiale des Spielemarkts? Eine aktuelle Studie von Ad2Games gibt einige interessante Antworten auf diese Fragen.
Wenig überraschend wächst natürlich der Mobile Gamign Bereich - genau genommen wächst dieser Bereich innerhalb des Spielemarkts derzeit am stärksten. Smartphones und Tablets sind heute im Jahr 2014 schon bei den meisten jüngeren Menschen (und damit bei der Hauptzielgruppe der Spieleentwickler) angekommen und gelten längst als Konkurrenz für klassische Spiele-Konsolen. Die kleinen Spielen für zwischendurch erfreuen sich immer mehr Beliebtheit. Kein Wunder, wenn die App Stores mit unzähligen Spielen voll sind, die zumeist nur wenige Euro kosten.
Der zweite wachsende Markt steht nicht so sehr im Fokus der medialen Aufmerksamkeit, aber Branchenkenner überrascht auch diese Trend sicher nicht: Im Bereich MMO-Games (Massively Multiplayer Online) gibt es in den nächsten Jahren viel Geld zu verdienen. Hierunter fallen die zahlreichen Online- bzw. Browserspiele.
Entwicklung der jährlichen Umsätze im MMO-Markt.
Während es im Jahr 2013 im MMO-Bereich noch 22,6 Milliarden Dollar zu verdienen gab, wird dieser Betrag laut den Marktforschern bis zum Jahr 2017 auf über 30 Milliarden Dollar jährlich anwachsen - eine beträchtliche Zahl. Das entspricht rund 30% des gesamten Spielemarktes, zu dem auch klassische PC- und Konsolenspiele gehören.
Das Interessante ist dabei der Erfolg des Free to Play
-Geschäftsmodells. Dabei können Spieler kostenlos ins Spiel einsteigen - meist ohne gröbere Limitierungen. Gezahlt wird nur für nützliche Erweiterungen wie Items, Zugang zu neuen Gegenden, zusätzliche Charaktere oder ähnliches. Das Modell kommt gut an und deswegen boomen Farmspiele wie Miramagia auch. Diese Free to Play Spiel (F2P) machen bereits 64% des MMO-Marktes aus und der Anteil soll auf über 70% steigen. F2P machen also mehr Umsatz als kostenpflichtige Spiele, weshalb immer mehr Entwickler auf dieses Modell umschwenken.
Auch auf die regionale Verteilung wurde in der Studie eingegangen:
Regionale Verteilung der Umsätze und wichtige Kennzahlen.
Der größte Markt ist hier die USA, doch auch Westeuropa ist gut dabei. Das stärkste Wachstum gibt es dabei im osteuropäischen und russischen Markt.
Ein interessantes Detail liefert die Studie übrigens auch noch: Rund 2,50 € geben die Publisher derzeit aus, um einen (kostenlosen) Spieler zu gewinnen. Diesen Wert kann man als relativ niedrig ansehen. Kein Wunder also, dass die Browserspiele aktuell im Internet auch sehr stark beworben werden - denn die User springen darauf auch tatsächlich an.