Seit ersten Ankündigungen beherrschen Fragen die Foren und Newsportale der Pokémon-Community - Fragen wie "Wird Let's Go sich in die Hauptreihe einordnen oder ein eigenständiges Spiel?", "Leitet Let's Go die achte Generation ein?" oder "Sind die Let's Go Titel lediglich ein Abklatsch um die Zielgruppe Pokémon-Go-Spieler zu erschließen?".
Doch du kannst du dein Gemüt getrost beruhigen: Let's Go wird ein Hauptreihenspiel der siebten Generation sein. Dies ist nicht nur den Ankündigungen von Nintendo zu entnehmen, auch Demo-Tester von serebii.net bezeichnen Let's Go als ein aus tiefster Seele echtes Pokémon Spiel
, das nicht nur durch seine Story sehr stark an Pokémon Gelbe Edition erinnert. So tauchen auch hier wieder das Rocket Trio aus Jessie, James und Mauzi auf und die von vielen ersehnte Mechanik von Partner-Pokémon, die dem Spieler nachlaufen, kehrt nach Heartgold & Soulsilver endlich wieder zurück.
Verfügbare Pokémon
Let's Go Pikachu & Evoli spielen in Kanto, weswegen auch nur die Pokémon der ersten Generation verfüg- und fangbar sein werden. Bereits bestätigt wurde die Mechanik der Mega-Entwicklungen, wobei im Trailer bislang nur die stärkeren Formen der drei Starter gezeigt wurden. Mehr zu den erhältlichen Mega-Formen findest du in diesem Artikel.
Zusätzlich zu diesen Pokémon kann man mit Hilfe von Pokémon Go Alola-Formen auf das Spiel transferieren. Der Pokémon Go Park erlaubt es, bis zu tausend Pokémon aus der App auf die Switch zu transferieren und diese dort zu fangen. Dies funktioniert allerdings nur mit Pokémon der Kanto Region und ihren Alola-Formen - ausgenommen Mew. Dieses ist lediglich durch den zusätzlichen Erwerb des Pokéball Plus erhältlich. Wenn du Let's Go und Pokémon Go miteinander verbindest, hast du die Möglichkeit, Meltan und Melmetal in Let's GO zu erhalten.
Partner-Pokémon
Ein ganz besonderes Feature in den neuen Spielen sind die speziellen Partner-Pokémon Pikachu und Evoli. Diese reisen stets außerhalb ihres Pokéballs und entweder auf deiner Schulter oder deinem Arm mit dir durch die Welt und können scheinbar weder im PC abgelegt, noch freigelassen werden. Dabei haben sie abhängig vom Geschlecht ein leicht anderes Aussehen: Pikachus herzförmigen Schweif kennt man bereits aus der Hauptserie, doch auch weibliche Evolis erhalten nun eine herförmige Färbung des Schweiffells. Dies gilt jedoch nur für Partner-Evolis.
Eine weitere Besonderheit deiner Partner-Pokémon ist, dass du sie nicht entwickeln kannst. Dafür haben sie bereits auf ihrer ersten Entwicklungsstufe stark erhöhte Statuswerte und lernen neue, für ihre Spezies einzigartige Attacken. So kann Pikachu den Plätschersurfer erlernen - eine Attacke vom Typ Wasser, die getroffene Gegner paralysieren kann. Evoli kommt direkt mit drei neuen Attacken um die Ecke - eine für jede seiner drei Entwicklungen der ersten Generation. Darüber hinaus können Pikachu und Evoli bei hoher Zuneigung im Kampf ihre besondere Partner-Power einsetzen, die von der Animation sehr stark den Z-Attacken Gigavolt-Funkensalve und Hyper-Sprintangriff ähneln und in ihrer Wirkung ähnlich wie Rückkehr funktionieren. Diese Partner-Power kann auch aktiviert werden, wenn andere Pokémon sich im Kampf befinden, wodurch deren Basiswerte gestärkt werden.
Doch auch außerhalb von Kämpfen haben es die Partner-Pokémon in sich, denn ihre versteckten Fähigkeiten
helfen dir auf deiner Reise und ersetzen die VMs beziehungsweise das PokéMobil. Spaltschnitt, das Äquivalent zu Zerschneider, räumt Büsche aus dem Weg, mit Wellenspurt kannst du einfach über das Wasser reisen und Himmelsritt bringt dich in Windeseile zu einer bereits besuchten Stadt zurück. Das besondere dabei ist, dass analog zum PokéMobil aus Sonne und Mond nun kein Platz im begrenzten Move-Pool deiner Pokémon für VM-Attacken geopfert werden muss. (Bemerke: Mit versteckten Fähigkeiten ist hier eine neue Mechanik gemeint, die nicht mit den in Schwarz und Weiß eingeführten dritten Fähigkeit zu verwechseln ist.).
Doch nicht nur deine speziellen Partner-Pokémon folgen dir überall hin. Du kannst weitere deiner Teammitglieder aus dem Pokéball lassen, um von ihren Fähigkeiten zu profitieren. Pokémon wie Arkani, Lapras oder Onix lassen dich auf ihnen reiten, sodass du schneller an dein Ziel gelangst. Nidoran kann mit seiner Nase versteckte Items aufspüren. Folglich ist mit einer Rückkehr des Fahrrads und des Detektors nicht zu rechnen und vielleicht werden weitere Items ersetzt. Die neuen Möglichkeiten der Interaktion mit deinem Team zeugen auf jeden Fall von einer gehörigen Menge an Liebe zum Detail.
Individualisierung
Wenn wir es schon von der Liebe zum Detail haben: Die Möglichkeit zur Individualisierung deines Avatars mit Hilfe von Kleidung und Frisuren bleibt weiterhin erhalten. Let's Go setzt sogar noch eins drauf, indem nun auch die Partner-Pokémon mit Frisuren und gewissen Accessoirs ausgestattet werden können. Das Feature Pokémon Ami wird damit nicht nur weiterhin im Spiel integriert, sondern noch weiter ausgebaut.
Wilde Pokémon
Eine umfassende Änderung im Vergleich zu sämtlichen Hauptreihenspielen hat die Begegnung mit wilden Pokémon erfahren. So erscheinen diese nun ausschließlich in der Overworld und nicht mehr zufällig beim Waten durch hohes Gras. Dazu zeigen sie ein bestimmtes Verhalten, wenn sie den Spieler bemerken: abhängig von der Spezies attackieren sie und erzwingen damit den Encounter, oder sie versuchen einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen und fliehen - so teleportiert sich Abra zum Beispiel weg, wenn es dich sieht.
Doch damit ist erst der Anfang getan. Kämpfe gegen wilde Pokémon finden nicht mehr statt und es gibt somit keine Möglichkeit, die Fangchance durch Verringerung der Kraftpunkte und Statusveränderungen zu erhöhen (einzige Ausnahme dazu bilden die legendären Vögel Arktos, Zapdos und Lavados, sowie wahrscheinlich Mewtu). Als Spieler ist man direkt in der Fanganimation, die bereits aus Pokémon Go bekannt sein dürfte: Es gilt mit dem Pokéball und dem richtigen Timing das Pokémon abzuwerfen, wobei ein Treffer innerhalb des schrumpfenden Kreises die Erfolgschancen erhöht. Die Farbe des Kreises zeigt dabei an, wie hoch die Fangrate generell ist. Neben erfolgreichem Treffen in einen möglichst kleinen Kreis gibt es offenbar auch in Let's Go die Möglichkeit, die Fangrate mit Hilfe von Items zu beeinflussen. Eine detailliertere Beschreibung des Systems aus Pokémon Go findest du hier.
Ein erfolgreicher Fangversuch belohnt dich neben dem Neuzugang in deinen Reihen auch mit Erfahrungspunkten für deine Pokémon. Gefangene Pokémon können in Let's Go auch sehr einfach in dein Team integriert werden, da du das Lagersystem deines Computers mittlerweile von überall her aufrufen kannst.
Eine weitere Neuerung ist die Einführung von Auren um wilde Pokémon herum. Eine rote oder blaue Aura zeigt an, dass das Exemplar relativ klein beziehungsweise groß für seine Spezies ist. Ob und, wenn ja, welchen Einfluss die Größe auf den Spielverlauf hat, ist noch nicht bekannt. Auch Shiny Pokémon haben neben ihrer charakteristisch anderen Farbe eine Aura, die das Pokémon großflächiger einhüllt.
Kämpfe
Generell misst Let's Go Kämpfen einen deutlich geringeren Stellenwert bei, als dem Fangen von Pokémon. Dies ist unter anderem daran zu sehen, dass das Fangen neuer Pokémon deutlich mehr Erfahrungspunkte liefert, als man bei Herausforderungen durch fremde Trainer absahnen kann.
Während die Trennung physischer und spezieller Attacken bestehen bleibt, fallen andere Mechaniken der Hauptreihe komplett weg. Dies betrifft unter anderem gehaltene Items und Fähigkeiten, wodurch das Meta sich wieder in Richtung der ersten Generation bewegen dürfte. Tauschen und Kämpfen mit anderen Spielern ist nach wie vor auch online möglich - allerdings nur durch eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bei Nintendo Switch Online.
Basiswerte
Ob es in Let's Go überhaupt die Möglichkeit zur Zucht gibt, wurde noch nicht bestätigt. Auch konnte in den bisherigen Demos nicht einwandfrei festgestellt werden, in wie weit das bestehende DV-System dem aus aktuelleren Hauptreihenspielen gleicht oder ob hier wieder eine Beziehung zu Pokémon Go mit Werten von 0-15 hergestellt wurde. Auch konnte bislang noch nicht geklärt werden, wie das bisherige Konzept der EVs implementiert wurde. Da du die Basiswerte deiner Pokémon jedoch mit Bonbons erhöhen kannst, liegt die Existenz eines solchen Systems sehr nahe.
Dafür wird die generelle Stärke der Pokémon in Zukunft schon beim Encounter sichtbar sein: Der für Pokémon Go entwickelte Indikator WP (Wettkampfpunkte - im Englischen CP) wird auch in Let's Go dem Spieler die Stärke des Gegenübers verraten. Dabei wurden bislang Basiswerte, Level und IVs zu einem Wert verrechnet.
Das Kampf-Niveau
Spieler der Demo bestätigten bereits, was manche alt eingesessenen Hasen erwartet haben: Die Schwierigkeitsstufe wird in Let's Go eher noch weiter absinken. So fordert zum Beispiel ein NPC von dir, dass du beim erstmaligen Betreten der Arena von Marmoria City ein Pflanzen- oder Wasser-Pokémon bei dir hast, die bekannterweise gegen Rocko leichtes Spiel haben. Du wirst allerdings nicht gezwungen, dieses auch bei erneuten Besuchen in der Arena mit dir zu führen, weshalb du auch die Challenge suchen und ohne den Typvorteil in die Kämpfe gehen kannst.
Der Pokémon Go Park
Bereits weiter oben erwähnt ist die Einführung des Pokémon Go Park, der hauptsächlich zur Übertragung deiner Taschenmonster vom Handy auf die Switch dient und in Fuchsania City angesiedelt ist. Dabei ist die Verbindung nicht auf einen Pokémon Go-Account limitiert, wodurch auch Zweitaccounts oder Spielstände von deinen Freunden zur Übertragung genutzt werden können. Einmal transferiert können die Pokémon allerdings nicht wieder auf die Pokémon Go-App zurückkehren. Jedoch bietet die Spielwiese deiner Pokémon auch die Möglichkeit, in Mini-Spielen Bonbons zu gewinnen, die deine Pokémon stärker machen.
Spiele mit Freunden
Der brandneue Koop-Modus erlaubt es dir und einem Freund oder einer Freundin zu zweit auf Entdeckungsjagd zu gehen. Trainerkämpfe werden dann im 2vs1 gespielt und damit deutlich einfacher. Auch könnt ihr zu zweit Pokémon fangen und durch einen fein abgestimmten Wurf sowohl Fangchance als auch den Erfahrungspunkte-Bonus erhöhen. In der Overworld jedoch fehlt dem zweiten Spieler die Möglichkeit mit Personen, Trainern, wilden Pokémon oder Gegenständen wie Items zu interagieren. Er ist damit lediglich in der Rolle des Supports aktiv.