Team-Aufstellung im Postgame von Pokémon Quest

Handyspiele und damit Pokémon Quest haben ein vorrangiges Ziel: Sie sollen Spaß und Freude bereiten. Leider können solche Apps schnell zu Frust führen, wenn es dem Spieler nicht gelingt im Spielverlauf voran zu schreiten. Durch die Limitierung auf eine Erkundung pro halbe Stunde will diese mit Bedacht gewählt werden. Dieser Artikel soll dir dabei helfen, dein Team für das End Game auf der Zufallsinsel zu optimieren.

Solltest du erst mit dem Spiel angefangen haben oder noch mitten in der Erkundung von Kubo-Eiland stecken, empfehlen wir dir unseren Artikel zur Strategie für das Hauptspiel. Je nachdem wie vertraut du mit dem Spiel bist, kann unser Artikel zu Spielmechaniken und Tricks dir wichtiges Grundwissen vermitteln. Dort beleuchten wir unter anderem, welche Unterschiede zwei Pokémon der gleichen Spezies haben können und worauf du achten solltest.

Die Aufstellung deines Teams

In diesem Artikel geht es hauptsächlich darum die drei Pokémon zu optimieren, die du ins Rennen schickst. So wie in den Spielen der Hauptreihe auch, gibt es gute und weniger gute Kandidaten. Neben der Wahl des richtigen Typs richtet sich die Qualität nach ihren Basiswerten, Attacken, Fähigkeiten und wie ihre Einsatzmöglichkeit dazu passt. Zuerst jedoch kümmern wir uns um die richtige Teamkomposition. Allerdings sei vorab verraten: Eine perfekte Rush-Through-Strategie gibt es für dieses Spiel nicht und letztendlich wäre es ja langweilig, wenn du nach einer Woche bereits durch bist.

Deine Offensive

Insbesondere ab der Zufallsinsel, wo ein Timer zusätzliche Schwierigkeit ins Spiel bringt, ist es wichtig die Gegner schnell auf die Matte zu schiocken. Dafür benötigst du einen Sweeper - ein Pokémon, das richtig Schaden drücken kann. Allerdings gilt hier das alte Sprichwort: "Ein toter Sweeper macht keinen Schaden - egal wie hoch sein Angriff ist."

Pokémon Quest unterscheidet zwischen Nah- und Fernkämpfern, was während des Kampfes einen himmelweiten Unterschied ausmacht. Nahkämpfer müssen direkt bei ihren Zielen stehen und ziehen damit automatisch deren Attacken auf sich. Bei der Erkundung eines Gebietes stehen Nahkämpfer an der Front und werden automatisch zuerst ins Visier genommen.

Da Sweeper ungern viele Stein-Slots für ihre Defensive verbraten, eignen sich Fernkämpfer deutlich besser für diese Rolle. Zumeist ist es sinnvoll, Sweepern dennoch ein bis zwei Härtesteine zu verpassen, damit sie genügend Chip aushalten. Pure Sweeper arbeiten am Besten mit nur einer möglichen Attacke ihres eigenen Typs, die durch drei Aktivsteine verstärkt werden kann: wir empfehlen maximal einen Wiederholungsstein, wenn möglich ein bis zwei Expansionssteine und sonst Schnellfeuersteine.

Deine Defensive

Damit dein Sweeper nicht stirbt, oder genügend Zeit zum Auferstehen hat, benötigst du einen "Anker" (deine defensive Wall). Diese Rolle kümmert sich im Vergleich zu seinen Kollegen wenig darum Schaden auszuteilen, sondern steckt dafür umso mehr ein. Anker sollten unbedingt Nahkämpfer sein, um eine erhöhte Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zu vereinen. Dafür ist es von Vorteil, sie mit genügend (mindestens sechs) Härtesteinen auszustatten.

Wirklich gute Anker zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Verteidigung erhöhen können und diesen Boost mit ihren Teamkollegen teilen ("Defense Buffer"). Dabei wird eine Attacke zum Boosten der Verteidigung (Härtner, Panzerschutz, Protzer,...) mit drei Solidaritätssteinen bestückt. Hat die Wall die Möglichkeit sich selbst zu regenerieren, so kann ein Solidaritätsstein dafür aufgegeben werden.

Wenn wir über Recovery reden, kommen dir sicherlich sogleich Attacken wie Genesung, Erholung oder Aquaring in den Sinn. In Pokémon Quest gibt es jedoch auch die Möglichkeit, sehr effektiv mit Effektsteinen gegenzuheilen. Wie wir in unserem Artikel über Spielmechaniken erwähnen, ist Heilung pro Treffer der vielleicht beste Sekundäreffekt, den du deinen Pokémon mitgeben kannst. Viele Attacken wie zum Beispiel Flammenwurf, Psystrahl oder Spukball erzeugen eine Trefferkombo, die für jeden Hit einmal Lebenspunkte herstellt. Im Vergleich zu purer Heilung erzeugst du zusätzlich Schaden und hast die Chance auf Statusveränderungen (bei den drei genannten Attacken Verbrennung, Verwirrung und Debuff auf Verteidigung).

Eine etwas andere Taktik fährst du mit dem "Taunter". Dieser nutzt Aufmerksamkeits-Attacken (Spotlight, Verhöhner,...), welche die gegnerische Aufmerksamkeit auf die Wall zieht. Dies entlastet die Teamkollegen, wodurch du zwei Sweeper gleichzeitig einsetzen und diese tendenziell mit mehr Kraftsteinen bestücken kannst. Dabei musst du jedoch bedenken, dass dein Anker weiterhin Schaden nimmt und sich daher auf die Defensive konzentrieren sollte - das heißt viele Härtesteine, defensive Buffs und Effekt-Recovery.

Der Taunter besitzt jedoch gleich mehrere Schwächen, wodurch er nur in der Theorie glänzen kann und im praktischen Einsatz weniger überzeugt. Ersterns findet bei dem Einsatz einer starken Attacken eine Refokussierung statt - das heißt in dem Moment, in welchem der Gegner einen Angriff wie Hyperstrahl oder Himmelsfeger einsetzt, fasst er das näheste Ziel ins Auge und wird ohne Gnade deine Sweeper attackieren. Zweitens kannst du durch Geschwindigkeits-Boosts die Aufmerksamkeit der gegnerischen Welle auf deine Wall lenken ohne einen Angriffsslot im P-Amulett zu verlieren.

Supporter

Setzt du auf relativ bulkige Sweeper, kannst du die Rolle des Ankers durch einen Tank ersetzen. Tanks sind immer noch defensiv orientiert (tendenziell 6:3 pro Härtesteine), bringen jedoch mehr Utility mit. Dabei spielen sie einen offensiven Move - zumeist einen, der durch Effektsteine starke Passiv-Heilung bringt - und einen weiteren Statusmove.

Die komplett gleiche Aufteilung der Attacken ist auch für Support-Sweeper optimal: ein mächtiger Angriff und eine Statusattacke. Sie achten bei dem offensiven Move mehr auf den Schadensoutput und orientieren sich an der P-Stein-Verteilung 3:6 pro Kraftsteine. Generell gilt: Boosting-Moves (Protzer, Drachentanz, Schwerttanz,...) erhalten zwei Solidaritätssteine, um die Mitstreiter möglichst gut zu unterstützen, während das Verteilen von Statusveränderungen auf den Gegner (Superschall, Toxin, Kreideschrei,...) wenigstens einen Aktivstein an den offensiven Angriff abtreten kann. Superschall und Konfustrahl profitieren am meisten von Projektilsteinen, können aber nach Bedarf auch durch Halbarkeitssteine in ihrer Wirkzeit verlängert werden.

In der Theorie kannst du natürlich auch einen reinen Sweeper und einen Anker durch einen reinen Supporter unterstützen. Dieser führt beide Arten der Statusattacken, zum Beispiel Ladevorgang mit zwei Solidaritätssteinen plus Superschall. Reine Supporter haben jedoch den Nachteil, dass sie die Arbeit zu überwiegenden Teilen den anderen beiden Teammitgliedern (in diesem Fall dem einen Sweeper) überlassen.

Die besten Pokémon

Nachdem wir die diversen Rollen beleuchtet haben, können wir uns nun den Pokémon-Spezies zuwenden. Geowaz (700) und Chaneira (675) haben die meisten Basis-Lebenspunkte im Spiel, wobei Ersteres seine Verteidigung durch Härtner noch weiter boosten kann und letzteres Zugriff auf Weichei-Heilung besitzt. Lahmus und Sleimok (jeweils 650) haben ebenfalls Zugriff auf Panzerschutz beziehungsweise Säurepanzer. Diese vier sind daher prädestiniert für die Rolle des Ankers, wobei Chaneira definitiv von einem Supporter mit Protzer oder Härtner profitiert.

Pinsir (725), Simsala und Sichlor (je 700) bestechen durch die höchste offensive Gewalt aller nichtlegendären Pokémon, wobei die Käfer ihre Kraft noch mit Energiefokus oder Schwerttanz steigern können. Allerdings sind die beiden auch Nahkämpfer und daher durch ihre niedrigen Base-Lebenspunkte stark gefährdet. Sie müssen daher entweder mit Härtesteinen investiert werden, was ihren Schadensoutput schmälert, oder durch einen Anker mit Verhöhner (zum Beispiel Sleimok) geschützt werden. Simsala kann sich als Fernkämpfer hingegen zu einem großen Teil seiner Offensive widmen und ist als Sweeper daher prädestiniert, während Starmie mit der Attacke Hydropumpe den höchsten Schadensoutput ("Damage per Second", DPS) aller nichtlegendären Taschenmonstern im Spiel bringt.

Bei den Supportern ergibt sich weniger durch ihre Statuswerte, als vielmehr durch die Movesets eine interessante Auswahl. Protzer gehört zu den besten Attacken im Spiel, was Machomei zu einer prominenten Wahl macht. Der vierarmige Kämpfer besitzt mit Nahkampf, Wuchtschlag und Megahieb eine breite Auswahl an Offensive, um ihn als Tank zu spielen. Spielt es indes den Protzer mit drei Solidaritätssteinen, so kann es mit neun Härtesteinen ebenfalls zu einem passablen Anker werden, der gleichzeitig seine Kollegen offensiv supported. Dragoran hat die besten Gesamtstats aller nichtlegendären Pokémon und kann durch Drachentanz seine Teamkollegen wie sich selbst boosten. Mit Drachenstoß, Draco Meteor oder Wutanfall wird es zu einem starken Tank und kann es in der Rolle mit Machomei aufnehmen. Starmie kann neben seiner Sweeper-Fähigkeiten noch Konfustrahl als Support-Move mitführen. Gleiches gilt für Magneton und die Kombination aus Donner und Superschall.

Zusammenfassend empfehlen wir Geowaz, Machomei oder Quappo als Anker zu verwenden, die mit Härtner oder Protzer ihre Teamkollegen supporten. Dazu machen sich Simsala, Starmie und Magneton sehr gut als Sweeper oder sweepende Supporter. Simsala spielt dabei nur Psychokinese, Starmie Hydropumpe + Konfustrahl und Magneton kann zwischen Donner, Ladevorgang und Superschall zwei Angriffe auswählen. Alternativ kann einer der Sweeper für ein Tank-Dragoran ausgewechselt werden, um dem Team mehr Bulk zu verleihen.

Ein paar Überraschungen

Die Effektivität von Verwirrung folgt für ein paar weniger prominente Kandidaten unter den besseren Pokémon. So wird Entoron zwar von Starmie als Support-Sweeper outclassed, kann jedoch mit dem gleichen Set dennoch effektiv eingesetzt werden. Sarzenia (Rankenhieb, Schwerttanz), Kokowei (Psychokinese) und Seemon (Hydropumpe, Drachentanz) gehören ebenfalls zu den eher unterschätzten (Support-)Sweepern mit sehr gutem Schadensoutput. Quappo ist dank seinem Wassertypen und den defensiveren Stats ein bulkigerer Protzer-Nutzer, als Machomei.

Umgekehrt finden sich Gengar und Garados definitiv auf der Seite der Verlierer in Pokémon Quest. Gengar besitzt großartige Sweeper-Stats und hat Zugriff auf das Support-Set Konfustrahl + Spukball, wird als Nahkämpfer jedoch mit den gleichen Problemen konfrontiert wie Sichlor und Pinsir. Garados Basis-Werte sind indes auf dem gleichen Level wie Golbats, wodurch es selbst als Tank mit Drachentanz + Hyperstrahl nur mittelmäßig und Dimensionen hinter Machomei zurück bleibt. Die letzte große Enttäuschung in dem Spiel ist Lavados. Warte? Ein legendäres Pokémon? Lavados Basiswerte sind wie bei allen Legenden auf einem besonderen Niveau und seine Bingo-Boni sind nicht von schlechten Eltern. Seine besseren Angriffe Feuersturm, Flammensturm und Flammenwurf sind jedoch für Nahkämpfer prädestiniert, wodurch Lavados sein Potential faktisch verschenkt.


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